Schülerbegegnung des Gymnasiums am Wall im Rahmen des Comenius-Projekts „Twin-Space“
Ganz besondere Gastfreundschaft
Verdener Aller-Zeitung vom 20.04.2013
Verden - Fremde Menschen, Gastfreundschaft und neue Kontakte – mit vielen Eindrücken ist eine Delegation von Lehrern und Schülern des Gymnasiums am Wall von der zweiten Schülerbegegnung im Rahmen des Comenius-Projekts „Twin-Space“ aus der bulgarischen Stadt Vratsa zurückgekehrt.
Knapp eine Woche lebte die Gruppe aus Verden mit Jugendlichen aus Bulgarien, Deutschland, Türkei, Norwegen und Spanien zusammen, um die Ergebnisse ihrer jeweiligen Projekte vorzustellen.
Wasser ist vielschichtig und hat viele Facetten: es erhält Leben und bedroht es zugleich. Es reinigt und macht krank, es trennt und es verbindet und es lässt sich sogar sportlich nutzen. Begleitet von den beiden Projektkoordinatoren Angela Buse und Stefan Kremming-Wernthal waren sechs Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 und 10, Ann-Katrin Lüdemann, Carolin Barthold, Dora Asch, Daria Behrens, Anna Franke und Zoe Kalcum, nach Bulgarien gereist. Treffpunkt war die Stadt Vratsa, 100 Kilometer nordwestlich von Sofia gelegen, wo sich alle Teilnehmer des Projektes „Waterborne Identities“ austauschten. Damit war ein weiteres Etappenziel von Comenius erreicht.
Doch gebracht hat die Reise den jungen Teilnehmern noch viel mehr. Die Verdener wohnten als einzige in bulgarischen Familien, deren Gastfreundlichkeit sie ausdrücklich lobten. Beeindruckt hat sie außerdem das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit gemeinsamen Ausflügen in die Umgebung, so in die alte Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reichs Veliko Tarnovo. Ferner stand ein Schwimmbadbesuch oder gemeinsame Abende mit Spiel und Geselligkeit auf dem Programm. Auch lernten sie typische Rituale wie das Singen und Tanzen der Bulgaren kennen oder verspeisten gemeinsam bulgarische Gerichte – bevorzugt mit Hühnchen.
So haben die Verdener Gymnasiasten nicht nur viel über die Herausforderungen und Widersprüche dieses sich im Umbruch befindenden Landes erfahren, sondern darüber hinaus viel von seiner wechselvollen Geschichte.
Als nicht einfach haben sie indes die Kommunikation unter den Teilnehmern erlebt, die auf Englisch stattfand. „Vor allem mit den Jüngeren war das ein Problem, da ihre Englischkenntnisse für richtige Gespräche noch nicht ausreichend waren“, erzählen die Teilnehmer. Daraus habe sich ein besonders enger Kontakt zu den Partnerschülern aus Norwegen entwickelt. „Mit den war es besonders toll. Wir haben uns super verstanden und uns ihnen auch kulturell am Nächsten gefühlt“, resümieren die Mädchen.
Einig sind sich Schülerinnen und Lehrer, dass sie die in Bulgarien gewonnenen vielfältigen Eindrücke sicher lange nicht vergessen werden. „Ich sehe einiges an meinem Leben in Deutschland jetzt anders“, sagt Anna, die, ebenso wie ihre Mitschülerinnen die in Bulgarien überall spürende Armut belastet hat.
Insgesamt ist aber auch die zweite Begegnung zur vollen Zufriedenheit der Teilnehmer verlaufen. Das Gymnasium bereitet sich jetzt auf das nächste Comenius-Treffen im November in Norwegen vor, bevor im April 2014 die Veranstaltung in Verden als krönendender Abschluss geplant ist. · nie