Erste Hilfe im roten Shirt

Verdener-Aller-Zeitung vom 09.11.12

Schulsanitätsdienst des Gymnasiums am Wall ist beim Unfall sofort zur Stelle

Verden - Petra Sehrt, Schulleiterin am Gymnasium am Wall, blutet. Mit einem Messer hat sie sich auf dem Handrücken verletzt. Ein Fall für den Schulsanitätsdienst. Schnell sind Isabell Schünemann und Allison Hoffmann zur Stelle, stillen die Blutung und verbinden fachgerecht die Wunde.

Lehrer Christian von Weyhe schaut Jonas Groß und Heiner Hehmsoth (v.l.) buchstäblich auf die Finger. ·

© Foto: Niemann

Lehrer Christian von Weyhe schaut Jonas Groß und Heiner Hehmsoth (v.l.) buchstäblich auf die Finger.

Das Blut war natürlich nicht echt, ebenso wenig wie die Verletzung, die Franziska Schult zuvor täuschend echt geschminkt hatte. Hier wurde der Ernstfall nur geübt. Denn damit nicht jeder Unfall zum Drama wird, sind am GaW in Verden seit rund zwölf Jahren ausgebildete Schulsanitäter im Einsatz.

Da jedes Jahr Aktive die Schule verlassen, muss jährlich Nachwuchs in die medizinische Erstversorgung eingearbeitet werden. Ob Schnitt- oder Schürfwunden, ein verstauchter Fuß oder eine Ohnmacht: Die diensthabenden Schulsanitäter sind bei jedem Unfall an der Schule sofort zur Stelle und leisten medizinische Erstversorgung.

„Durch die fachlich fundierte Ausbildung und die gute Ausstattung der Sanitäter können sich die Patienten sicher sein, dass sie im Notfall auch in guten Händen sind“, sagt Petra Sehrt, die den Schulsanitätsdienst für eine großartige Sache hält. Zurzeit sind 30 Schüler der Jahrgänge sechs bis zwölf dort aktiv und werden wöchentlich von Lehrer Christian von Weyhe und Oberstufenschülerin Franziska Schult für den Dienst fit gemacht. Auch die örtlichen Johanniter sind involviert. Sie bieten regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen an oder führen einmal jährlich einwöchige Sanitätshelferlehrgänge durch.

Das Ausbildungspensum ist schließlich enorm. Vom Verbandanlegen bis hin zur Wiederbelebung werden die Schulsanitäter in allen wichtigen Bereichen der Ersthilfe theoretisch und praktisch unterrichtet. „Es dauert mindestens ein Jahr, bis die Schüler so selbstständig sind, dass sie bei kleinen Unfällen im Schulalltag eigenständig Hilfe leisten können“, so Schult.

Die diensthabenden Schüler tragen rote, vom Schulverein gesponserte Shirts mit der Aufschrift „Schulsanitätsdienst“. Dadurch sind sie leichter zu erkennen. Und außerdem kurbele die Dienstkleidung die Bereitschaft an, sich ebenfalls bei den Helfern zu engagieren.

Drei bis fünf Schüler sind stets in Bereitschaft, ausgestattet mit speziellen Han dys. Schult: „Wenn etwas passiert, werden wir durch das Sekretariat alarmiert und können sofort einschreiten und den Verletzten versorgen.“

Abschließend weisen die Schulsanis noch auf die guten Rahmenbedingungen für ihre Arbeit hin. Franziska Schult: „Von Schulleitung, Schule, Förderverein und Sponsoren werden wir optimal unterstützt.“ · nie