Zehntklässler des Gymnasiums am Wall präsentieren Praktikumsergebnisse

Schüler geben Wissen weiter

Verdener-Aller Zeitung vom 09.01.2015

Verden - Viele Jugendliche wissen nicht, ob sie nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium machen sollen. Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, müssen die Schüler des Gymnasiums am Wall (GaW) im zehnten Jahrgang Praktika absolvieren. Im Rahmen einer Ausstellung präsentierten sie gestern mittels Powerpoint-Darbietungen und Plakaten, welche Eindrücke und Erfahrungen sie gesammelt haben.

„Der Sinn der Veranstaltung ist, dass die jetzigen Neuntklässler, die im nächsten Schuljahr ihre Praktika absolvieren müssen, sich über verschiedene Berufe informieren und gleichzeitig von den Erfahrungen der Zehntklässler profitieren können“, erklärte Lehrer Christian von Weyhe.

Die Ausstellungsbesucher konnten sich unter anderem über den Beruf des Bibliothekars, der Redakteurin oder des Rechtsanwalts informieren. Ida Meyer berichtete beispielsweise über die Arbeit in der Unfallchirurgie und Orthopädie des Verdener Krankenhauses. „Ich interessiere mich total für Medizin“, sagte die 16-Jährige. Sie begleitete zwei Wochen lang Chefarzt Dr. Werner Müller-Bruns. „Überall wo er war, war ich auch“, berichtete die Zehntklässlerin. Somit war sie auch regelmäßig im Operationssaal. Dort habe sie sehr viel gelernt. „Ich kann mir auch vorstellen, Medizin zu studieren“, so die Schülerin.

Theres Meisloh verbrachte ihr Praktikum in der Gemeinschaftspraxis Dr. Walter Mix und Dr. Hans-Peter Adolf in Verden. „Ich wurde total gut aufgenommen. Die Mitarbeiter haben sich richtig viel Zeit für mich genommen und mir viel erklärt“, sagte die 16-Jährige.

Tim Haubold schnupperte in den Bremer Software-Konzern „team neusta“ herein. „Leider bieten die kein duales Studium da. Daher weiß ich noch nicht, ob ich mich da nach der Schule bewerbe“, erklärte der 15-Jährige. Im nächsten Jahr wolle er in dem Betrieb noch mal ein Praktikum absolvieren, um sich anschließend besser entscheiden zu können.

Luca Peymann lernte die Arbeit der Erzieher im katholischen Kindergarten in Verden kennen. Allerdings kann er sich nicht vorstellen, später in dem Bereich tätig zu sein. „Die Bezahlung ist einfach zu schlecht“, bedauerte der 15-Jährige. Diese Meinung vertrat auch Anna-Marie Behnken. Sie war in der kooperativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe in Eitze. „Ich kann mir gut vorstellen, später mit behinderten Kindern zu arbeiten – allerdings nicht in Deutschland. Denn für das, was die Erzieher leisten, werden sie hier einfach zu schlecht bezahlt“, sagte die 15-Jährige.

Von den Erfahrungen der Zehntklässler profitierte Dana Bugowsky. Sie interessierte sich für den Beruf des Architekten. „Ich gucke, welche Betriebe in der Nähe sind und schreibe dann Bewerbungen“, erklärte die 14-Jährige.

Zu der Ausstellung waren auch viele Praktikumsbetreuer gekommen, um zu sehen, wie die Schüler die Betriebe in ihren Präsentationen dargestellt hatten. „Die Firmen bemühen sich sehr, Auszubildende zu gewinnen“, berichtete Lehrer von Weyhe.