Gaw-Schüler inszenieren „Alice und ich“

Viele total verrückte Charaktere

„Erwachsenwerden ist wie ein Weg durchs Wunderland“

Verdener-Aller-Zeitung vom 24.02.14

Verden - Im Grunde genommen ist das alles ganz normal: Junge Menschen suchen nach sich selbst und durchlaufen dabei einen Entwicklungsprozess. Es ist ein langer Weg in das Erwachsenenleben, der die Welt teils wie ein Wunderland erscheinen lässt. Die Theater-AG am Gymnasium am Wall stellt mit ihrem neuen Theaterstück „Im Wunderland – Alice und ich“ diese Entwicklung eindrucksvoll dar.

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© Foto: Niemann

Ilsemarie Rippe hat einen Großteil der Kostüme genäht. So auch das des verrückten Hutmachers. ·

Die Gymnasiasten haben sich unter der Regie von Rena und Jürgen Seifert an eine eigene Interpretation der Romane „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ des britischen Autors Lewis Carroll gewagt. „Den Zuschauern wird vieles bekannt vorkommen, einiges ist aber auch neu hinzu gekommen“, sagt Rena Seifert.

Diesmal sollte es etwas Fantasievolles und Exzentrisches sein. Nach „Die Gauneroper“ im vergangenen Jahr ist „Im Wunderland – Alice und ich“ eine neue Herausforderung für das Schülertheater. Zurzeit laufen die Proben auf Hochtouren. Die vielen Darsteller und Helfer vor und hinter den Kulissen sind allesamt hochmotiviert und wollen es möglichst gut machen. Premiere ist am Donnerstag, 6. März, um 19 Uhr. Weitere Aufführungen sind am Dienstag, Mittwoch und Freitag, 11., 12., und 14. März, um 19 Uhr.

Noch ist das Bühnenbild nicht ganz aufgebaut, noch sind nicht alle, teils von Ilsemarie Rippe genähten Kostüme fertig und sämtliche Requisiten bühnengerecht positioniert. Auch sitzt nicht jeder Text schon wirklich perfekt. Dem Spaß am Spielen und der Vorfreude auf die öffentlichen Aufführungen tut dies jedoch keinerlei Abbruch. Die mehr als 30 beteiligten Gymnasiasten sind mit Feuereifer bei der Sache, damit bis zur Premiere alles perfekt ist.

Regie führen die Eheleute Rena und Jürgen Seifert, die die Theater-AG seit sieben Jahren gemeinsam betreuen. Rena Seifert: „In unserer AG spielen schauspielbegeisterte Jugendliche der Jahrgänge neun bis zwölf. Diesmal sind in kleineren Rollen auch Schüler der unteren Jahrgänge dabei.“

Die literarische Vorlage fürs Stück wird nicht einfach nacherzählt. Vielmehr wurden aus beiden Büchern nur einzelne Szenen und Motive entnommen. Seifert: „Wir haben die Schüler in zwei Gruppen geteilt, und beide haben jeweils einen der Romane gelesen. Danach haben beide Gruppen die ihres Erachtens nach schönsten und wichtigsten Szenen ausgewählt, woraus dann letztlich das Theaterstück als eine Adaption von Carrolls literarischer Vorlage entstanden ist.“

Die Probenarbeit bereitet auch den Regisseuren viel Spaß. Denn der Stoff bietet viel Raum und etliche richtig durchgeknallte Figuren. Das ist eine spannende, neue Erfahrung für alle. So begegnet die von Amelie Kleinsteuber dargestellte Protagonistin auf ihrem Weg dem weißen Kaninchen, dem verrückten Hutmacher und der bösen Königin.

Seifert: „Im Wunderland sind sämtliche Werte und Normen auf den Kopf gestellt. Damit muss sich Alice auseinander setzen. Sie durchlebt einen Reifungsprozess, wie er jedem jungen Menschen bekannt sein dürfte. Das Zentrum verschiebt sich fort von der Reise des Mädchens hin zu Episoden, die das Erwachsenwerden verdeutlichen. Am Ende des Stücks ist unsere Alice vom Mädchen zur jungen Frau gereift.“

Karten im Vorverkauf sind ab Montag, 3. März, in den Verdener Buchhandlungen Heine und Mahnke erhältlich und werden außerdem während der großen Pause vor dem Sekretariat verkauft. Die Besucher erwartet eine Vorstellung in zauberhafter Atmosphäre. „Alles wird ganz wunderweltmäßig arrangiert“, so Seifert.· nie