Verdener Schüler bekommt Chemie-Preis

Verdener Nachrichten vom 14.12.2011

Von Henrik Schaper

Verden. Säuren, Laugen und die organische Chemie - das ist die Welt von Enno Heller. Für seine herausragenden Leistungen in diesem Fach wurde der 15-Jährige vom Gymnasium am Wall (GaW) jetzt in Oldenburg mit dem Angelus-Sala-Preis ausgezeichnet. Neben einer Urkunde bekam der Zehntklässler auch das Buch "Chemische Delikatessen" überreicht.



© HENRIK SCHAPER
Enno Heller wurde für seine herausragenden Leistungen im Fach Chemie mit dem Angelus-Sala-Preis ausgezeichnet.


Seine Vorliebe für das oftmals ungeliebte Fach Chemie beschreibt Enno Heller so: "Mir gefällt es, zu sehen, wie sich etwas verändert und das anschließend detailliert zu analysieren." Da der Kirchlintler mit durchweg guten Leistungen glänzte, schlug ihn seine Lehrerin Barbara Schmidts als Vertreter des Gymnasiums am Wall für den Angelus-Sala-Preis vor. Die Ausschreibung galt für Schüler oder Schülerinnen der zehnten Klassen. Enno Heller ist der erste Preisträger des GaW, der die Auszeichnung erhielt.

Bei der Preisverleihung an der Universität Oldenburg wurden insgesamt 35 Schüler - davon neun Mädchen - aus ganz Norddeutschland geehrt. "Das Chemie-Institut bemüht sich sehr, die Schüler für ein Studium zu begeistern", erklärt Schmidts. Bei einer Führung mit zwei Doktorandinnen erhielt Enno vielfältige Einblicke, darunter auch in den Bereich der anorganischen Chemie. Die Leidenschaft für das Fach sei in der Familie zwar nicht übermäßig ausgeprägt, aber immerhin hatte Vater Bernd den Chemie-Leistungskurs belegt.

Neben Chemie hat der 15-Jährige in seiner Freizeit noch weitere Interessen. So beteiligt er sich an "Formel Zukunft", einem Jugendwettbewerb der Verdener Kreissparkassen-Stiftung, bei dem technische Probleme gelöst werden müssen. Zudem engagiert er sich in der Jugendfeuerwehr Kirchlinteln, spielt Fußball beim TSV Brunsbrock und ist in der Rugby-AG der Schule aktiv.

Sein zweiwöchiges Betriebspraktikum absolvierte er jüngst beim Institut Milchuntersuchung Niedersachsen/Bremen in Verden. Dabei lag der Schwerpunkt beim Züchten von Bakterien. "Die Chemie ist aber schon interessanter", so der GaW-Schüler. Gedanken über die Zeit nach dem Abitur hat sich Enno Heller auch schon gemacht, schließlich sieht er seine persönliche Stärken in der Mathematik und den Naturwissenschaften. Für einen bestimmten Studiengang habe er sich allerdings noch nicht entschieden. Dass Enno gute Voraussetzung mitbringt, unterstreicht Lehrerin Barbara Schmidts: "Mathematisches Verständnis, Interesse für Naturwissenschaft sowie Abstraktionsvermögen sind seine Stärken."

"Chemie ist nicht nur schwer, sondern auch appetitlich", meint Schmidts. Passend dazu bekam Heller das Buch "Chemische Delikatessen". Für den Gymnasiasten ein literarischer Leckerbissen, mit dem er nun noch intensiver in die Welt der Chemie eintauchen kann.