5ggCorona-Pandemie zerstört Fortschritte bei der Gleichberechtigung -

GaW-Schülerinnen mahnen auch heute wie die ehemalige Schülerin

Anita Augspurg am Internationalen Frauentag: Gebt acht - solange noch Zeit ist!

Internationaler Frauentag 2021

Den Weltfrauentag gibt es schon seit über 100 Jahren. Am 8. März jedes Jahres wird auf die Ungerechtigkeit, die Benachteiligung und die Misshandlung von Frauen auf der ganzen Welt aufmerksam gemacht.

Deshalb nennt man ihn auch den Frauenkampftag. Denn, obwohl es diesen Tag schon so lange gibt, sind wir von einer Gleichberechtigung von Mann und Frau noch ein ganzes Stück weit weg. Die Selbstbestimmung der Frau ist ein Gut, so wertvoll wie das Menschenrecht selbst, allerdings wird es ihnen zu häufig verwehrt. Frauen sind oftmals Opfer von Gewalt, haben geringere Chancen auf Bildung und sogar hier in Deutschland werden Frauen heute noch benachteiligt.

In keinem anderen Land sind die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern so groß wie hier. Der sogenannte “Gender Pay Gap” liegt bundesweit bei etwa 20%. Das bedeutet, dass Frauen durchschnittlich sehr viel weniger verdienen, als ihre männlichen Kollegen.

Besonders als Schüler*in dieser Generation, werden einem diese Nachteile noch gar nicht wirklich bewusst. Dabei gibt es noch viele weitere Ungerechtigkeiten in unserem direkten Umfeld. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Dosis an Medikamenten, die man verschrieben bekommt, eigentlich für Männer ausgelegt ist? Das heißt, dass man als Frau teilweise mehr davon nimmt, als man eigentlich sollte.

Das schwerwiegendste Problem ist, dass unsere Gesellschaft heutzutage noch in Geschlechterrollen feststeckt, die vermitteln, dass man sich je nach Geschlecht unterschiedlich zu verhalten hat. Jeder Mensch ist ein Individuum mit seinen eigenen Charakterzügen - ganz unabhängig vom Geschlecht.

Die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin rief im Jahr 1911 den ersten Frauentag ins Leben. Zu dieser Zeit hatten Frauen noch kein Wahlrecht und gingen für ihre Rechte auf die Straße. In Deutschland und Österreich durften Frauen ab 1919 zum ersten Mal auf nationaler Ebene wählen und gewählt werden, ein großer Erfolg. Auf dem Weg in die Gegenwart, gab es jedoch einige Höhen und Tiefen für die Frauenbewegung. Veränderungen kamen, aber eher in schleppender Geschwindigkeit. Es ist teilweise schockierend, wie nah die Vergangenheit uns eigentlich noch ist. Zum Beispiel brauchte die Frau bis 1969 noch die Erlaubnis ihres Mannes, um arbeiten gehen zu dürfen und die Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit 1997 eine Straftat. Viele Politiker, die gegen dieses Gesetz stimmten, sitzen auch heute noch im Bundestag, dazu zählen zum Beispiel die CDU/CSU-Abgeordneten Horst Seehofer und Friedrich Merz.

4ggAber was können wir tun?

Eines der wichtigsten Dinge, die man in der Schule lernt, ist zu hinterfragen. Damit jeder weiß, was er oder sie tun kann, muss man jedoch erst einmal die noch auftretenden Probleme und Ungleichheiten erkennen und verstehen.

Viele Menschen sehen die Geschlechterrollen als selbstverständlich oder natürlich an. Wenn jemand einen frauenfeindlichen Witz in der Öffentlichkeit macht, sollte ich diese Person darauf ansprechen, dass das unpassend und überholt ist. Mit den meisten Witzen verfestigt sich nur das altmodische Stereotyp, egal, ob ernst gemeint oder nicht. Außerdem kann ich selbst dafür sorgen, dass auch die anderen Menschen um mich herum das Problem verstehen. Selbst, wenn die Karrierechancen als Frau geringer sind, sollte man sich davon nicht abhalten lassen.

So kann jede beweisen, dass sie eben nicht dem Bild entspricht, dass die Welt schon vor langer Zeit von Frauen gemalt hat.

Jeder Mensch kann das sein, was er will. Das Individuum sollte das machen, was ihm selbst gefällt und zeigen, dass es nicht am Geschlecht liegt. Hinterfragt einfach manche Selbstverständlichkeiten, denn vielleicht entsprechen sie nicht mehr der ‘Wahrheit’.

Anders helfen könnt ihr auch, indem ihr aktiv durch Projekte Frauen aus aller Welt unterstützt. Beispielsweise durch Projekte von Fairtrade oder Oxfam. Des Weiteren gibt es Aktionstage wie den Orange Your City Day, gegen Gewalt an Frauen, oder eben den 8. März, den Weltfrauentag. Wir dürfen nicht vergessen, wie weit wir als Frauen schon gekommen sind, aber eine Gleichberechtigung gibt es immer noch nicht. Feiert also mit uns jedes Jahr den Internationalen Frauentag, an dem wir uns daran erinnern, dass wir weiterhin für unsere Rechte, für die Rechte aller Frauen kämpfen müssen.

von Kimberly Kubesch & Hannah Adler, Jg. 12, im Namen der Global-Goals-AG

 

Quellen:

https://www.unicum.de/de/studentenleben/zuendstoff/weltfrauentag-kleines-abc-zum-frauenrecht

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-und-arbeitswelt/quote-privatwitschaft/quote-fuer-mehr-frauen-in-fuehrungspositionen-privatwirtschaft-78562

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/gleichstellung-von-frauen-und-maennern-841120

https://www.cicero.de/aussenpolitik/brauchen-wir-eine-frauenquote/48536