fallturnAm Freitag, 05.04.24, haben wir (eine kleine Gruppe aus Schüler*innen und Lehrer*innen mit Frau Hegewald) das „Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation“ (ZARM) in Bremen besucht. Aufgrund seiner Höhe gut sichtbar und bekannt ist der 146 m hohe Fallturm, in dem Experimente von unterschiedlichen Firmen und Institutionen aus aller Welt durchgeführt werden. „Unser“ gilt als einer der am besten funktionierenden Falltürme der Welt!

https://www.zarm.uni-bremen.de/de/fallturm/allgemeine-informationen.html

Hier findet Forschung statt! Aktuelle Themenfelder sind z. B. das Verhalten von Treibstoffen in der Schwerelosigkeit oder das Optimieren der Sauerstoffversorgung auf langen Missionen im All. Beispielhaft für Letzteres ist die Forschung an Cyanobakterien, die durch ihren Stoffwechsel Sauerstoff produzieren und damit für uns Menschen als Sauerstoffquelle - beispielsweise für eine Marsmission - dienen könnten.

Zu Beginn unseres Aufenthalts im ZARM erhielten wir einen Input über die Funktionsweise des Fallturms. Dieser dient dazu, Experimente in Schwerelosigkeit durchführen zu können. Dabei nutzen die Forschenden den Effekt, dass sich die Schwerkraft im freien Fall „ausschaltet“. Diesen Effekt haben wir mittels mehrerer kleiner Handexperimente anschaulich und mit Spaß untersucht.

Unsere Referentin Ina Barwich erzählte uns zudem über verschiedene Projekte, die das Institut der Bremer Uni für Schülern*innen anbietet. Da ist zuallererst das Projekt „Drops“ zu erwähnen. Bei Drops kann man sich als Gruppe anmelden, um ein eigenes Experiment zu planen und durchzuführen. Bei der Arbeit wird man von den dortigen Wissenschaftler*innen unterstützt, bis am Ende die eigene Kapsel den Turm hinunterfällt. Der freie Fall dauert bei den Experimenten maximal 9,3 Sekunden (mit Katapult) aber diese wenigen Sekunden liefern große Erkenntnisse für die Forschung.

Als zweites gibt es das Projekt „CanSat“. Bei diesem Projekt baut man einen eigenen Mini-Satelliten, der dann ca. 1 km in die Luft geschossen wird, um dort Daten aufzunehmen.

Frau Barwich ermutigte uns und interessierte Schüler*innen im Allgemeinen sehr, an „Drops“ und „CanSat“ teilzunehmen. Also, wenn ihr Interesse habt, sprecht sie oder Frau Hegewald einfach an.

 https://www.zarm.uni-bremen.de/de/presse/einzelansicht/article/10th-german-cansat-competition.html

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IMG 4741Während unseres Besuches durften wir ins Innere des Fallturms, jedoch blieben wir auf der unteren Ebene und bestaunten die ca. 120 m hohe Fallröhre mit dem Blick nach oben gerichtet. Gezeigt wurde uns zudem ein „neuer“ Fallturm, der GraviTower Bremen Pro, der zwar kleiner ist als der große, aber mit einem Fahrstuhlsystems arbeitet. Dieses bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen kann man die Gravitation anderer Planeten imitieren und zum anderen schafft man deutlich mehr Versuche in derselben Zeit als mit dem großen Fallturm. Das liegt daran, dass man beim großen Fallturm für jeden Versuch erneut in einem 1,5-stündigen Prozess ein Vakuum erzeugen muss, um die Dämpfung der Luft nahezu zu negieren.

https://www.zarm.uni-bremen.de/de/fallturm/allgemeine-informationen/wie-funktioniert-der-gravitower-bremen-pro.html

IMG 4751Ein weiteres Projekt, dass bei uns auf Interesse gestoßen ist, ist das Projekt „Humans on Moon and Mars“. Bei diesem Projekt geht es um eine bemannte Marsmission, die sich darauf fokussiert, wie man die Wissenschaftler*innen auf dem Mars am Leben erhalten könnte. Dies hat mich persönlich sehr interessiert, da es derzeit mit den neuen Artemis-Missionen greifbarer erscheint als je zuvor. Zudem fallen einem direkt eine paar Probleme ein, z.B. die Nahrungs- und Sauerstoffversorgung, der Transport der Stationsbauteile und der Geräte, die Kommunikation etc., die wir dann auch angesprochen haben.

Sehr erfreulich an dem Besuch war, dass all unsere Fragen beantwortet wurden, wenn auch teils nicht sehr tiefgreifend aufgrund von mangelnder Zeit und noch offenen Fragen in der Forschung.

Zum Abschied bekamen wir Andenken vom ZARM geschenkt und traten dann, mit neuem Wissen und Souvenirs, den Heimweg nach Verden an.

Herzlichen Dank an das ZARM für den interessanten Freitagnachmittag und den Einblick in die aktuelle Forschung in der Schwerelosigkeit!

Text: Linas Lenz

Fotos: Inken Hegewald

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