Ein Schulausflug, der sowohl spannend als auch nützlich ist, geht das?
Unser lang erwarteter Besuch im XLab in Göttingen hat bewiesen, dass es möglich ist. Am 25.11.2024 machte sich der Chemieleistungskurs mit Frau Hegewald auf den Weg, um mehr über die Synthese des Schmerzmittels Aspirin zu lernen und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch.
Doch bevor wir in die Welt der Chemie eintauchten, führte uns eine kurze Tour durch Göttingen. Schnell wurde klar: Göttingen ist eine echte Studentenstadt! Fahrräder prägen das Stadtbild, und es schien, als hätte jede/r Studierende mindestens eines davon.
Im XLab angekommen, wurden wir herzlich von Dr. Erhard Irmer empfangen. Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung ging es ans Werk: Laborkittel an und Schutzbrille auf.
Die Herstellung von Aspirin, chemisch als Acetylsalicylsäure bekannt, lag vor uns. Wir lernten, wie aus Salicylsäure und Essigsäureanhydrid durch eine sogenannte Veresterung das Schmerzmittel entsteht, das wir alle aus der Hausapotheke kennen. Ein paar Tropfen Schwefelsäure als Katalysator und etwas Wärme, klingt einfach, verlangt aber höchste Präzision.
Die praktische Arbeit war ein echtes Highlight: Schmelzpunkte prüfen, Flüssigkeiten abmessen, Reaktionsgemische kochen und natürlich ständig die Zeit im Blick behalten. Trotzdem kamen wir ins Grübeln: „Haben wir das zu lange erhitzt?“ Doch die Zweifel lösten sich in Stolz auf, als wir schließlich unsere selbst hergestellten Aspirinkristalle in den Händen hielten.
Neben der Synthese bekamen wir auch einen Einblick in die Kristallstrukturanalyse. Mithilfe von Röntgenstrahlen und moderner Computersoftware lernten wir, chemische Stoffe eindeutig zu identifizieren. Besonders spannend: Paracetamol und Aspirin sehen zwar ähnlich aus, doch ihre molekulare Struktur unterscheidet sich deutlich. Dies konnten wir am Computer eindrucksvoll nachvollziehen. Einige von uns waren so begeistert, dass sie kaum vom Bildschirm wegzubekommen waren und eifrig weiterarbeiteten.
Nach diesem intensiven Tag voller Theorie und Praxis traten wir abends die Heimreise an. Falls die ein oder andere stressige Klausurenphase künftig Kopfschmerzen auslösen sollte, sind wir nun bestens vorbereitet.
Insgesamt war es eine theoretisch anspruchsvolle, biologisch-chemisch informative Exkursion, die uns nicht nur spannende Einblicke in die aktuelle Forschung bot, sondern auch ein Gefühl für das Unileben in Göttingen vermittelte.
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unserem Schulverein bedanken, der diese Exkursion durch seine finanzielle Unterstützung ermöglicht hat.
Text: Felix Kowalewski
Fotos: Inken Hegewald 29.12.2024